Kann Cannabis eine Psychose auslösen?

Ob der Cannabis Konsum alleine eine Psychose auslösen kann ist unklar. Es gilt aber als sicher, dass Cannabis ein Faktor von mehreren ist, welcher zu einer Psychose führen kann. Aber Cannabis alleine löst diese normal nicht aus.

Was ist eine Psychose?

Ganz generell sind Psychosen, psychische Erkrankungen, welche von leichten Angstzuständen bis hin zu einer schwerwiegenden Schizophrenie reichen können.

Unter einer Psychose versteht man also eine Vielzahl von geistigen Erkrankungen, bei denen die betroffenen, die Realität anders verarbeiten oder wahrnehmen. Der begriff ist also ziemlich weitreichend.

Wie entsteht eine Psychose?

Wie genau eine Psychose entsteht ist leider noch nicht ganz geklärt, wie schon erwähnt, geht man von mehreren Faktoren aus, welche zusammen die Psychose auslösen. Beispielsweise können Hirnschädigungen, Infektionen oder Stoffwechselprobleme zu einer Psychose führen. Auch der übermäßige Konsum von Cannabis und anderen Betäubungsmitteln können eine Psychose auslösen.

Ein Grund für Psychosen durch Cannabis sind auch die stetig steigenden THC Gehälter im "Straßen-Cannabis". So war in den 1970er Jahre ein THC Gehalt von rund 5% normal, heutzutage hat das Cannabis auf der Straße, einen THC Gehalt um die 20%. Aufgrund dessen wird viel zu viel THC konsumiert und das Risiko für eine Psychose steigt. Man geht davon aus, dass Cannabis keine Psychose entstehen lässt, sondern nur eine sowieso schon vorhandene Psychose triggert, also diese auslöst.

Wie fängt eine Psychose an?

In vielen Fällen beginnt es mit einer besonderen emotionalen Empfindlichkeit, eine erhöhte körperliche Anspannung, eine emotionale Kälte und Stimmungsschwankungen. Der gesamte Prozess erfolgt meist schleichend und die Symptome können über mehrere Jahre anhalten und ähneln der einer Depression.

Zu Beginn einer Psychose kommt es auch häufig vor, dass die kognitive Leistung der Betroffenen abnimmt. Beispielsweise wird das logische und rückschlüssige Denken beeinflusst, Betroffenen fällt es schwerer Gedankengänge zu vollenden und logische Rückschlüsse zu ziehen. Zudem werden sie oft von völlig belanglosen Dingen abgelenkt.

Dies ist allerdings stark verallgemeinert. Eine Psychose ist eine sehr ernstzunehmende Erkrankung. Wenn du befürchtest, eine Psychose zu entwickeln, dann besuche bitte unbedingt deinen Arzt, dieser wird dich wahrscheinlich an einen Therapeuten überweisen. Je früher eine Psychose entdeckt wird, desto besser kann diese behandelt werden. Weitere Infos findest du Hier.

Was kann man gegen eine Psychose tun?

Natürlich sollte man sich als erstes professionelle Hilfe suchen aber wir haben hier mal ein paar hilfreiche Tipps:

Suche dir am besten eine ruhige und sichere Umgebung, also bei der Familie oder bei Freunden, einfach ein Umfeld in dem du dich sicher fühlst. Versuche am besten gelassen zu bleiben und dich nicht in dinge hinein zu steigern, akzeptiere dich selbst. Zudem solltest du versuchen logisch zu bleiben, akzeptiere deine Gedanken uns lass diese kommen und gehen.

Auch hier ist es wieder sehr individuell, dem einen Hilft etwas, was bei dem anderen die Panik verschlimmert. Grundsätzlich solltest du Dinge machen, bei denen du dich Wohlfühlst, die du gewohnt bist. Vielen hilft eine sportliche Beschäftigung, Gesunde Ernährung und Entspannung.

Es gibt aber natürlich auch schwerwiegende Psychosen mit Wahnvorstellungen, Halluzinationen usw., bei diesen ist unbedingt Professionelle Hilfe erforderlich!

Der Unterschied zwischen Psychose, Bad-Trip und Flashbacks

Im Prinzip ist auch ein Bad-Trip eine Art Psychose, die allerdings meist nur wenige Stunden anhält. Ein Bad-Trip entsteht meist bei einer Überdosierung oder dem Flaschen Setting (Setting=Umgebung bei einem Trip). Bei einem Bad-Trip kann es zu Halluzinationen, Realitätsverlust oder auch Wahnvorstellungen kommen, diese halten aber in der Regel nur wenige Stunden an. Ganz im Gegensatz zur Psychose, welche mehrere Jahre anhalten kann und ähnlich Symptome wie ein Bad-Trip haben kann. Wenn man also mal einen Bad-Trip hat, hat man nicht gleich eine Psychose. Ein sogenannter Flashback kann immer vorkommen, im Alltag, auf der Arbeit oder Zuhause. Bei einem Flashback wird man kurzzeitig wieder in den Trip hineingezogen, mit allen Vor- und Nachteilen. So kann auch ein Flashback von leichten Halluzinationen (z.B. dass sich der Boden leicht verschiebt) bis hin zum kompletten Realitätsverlust und Panikattacken reichen. Flashbacks treten aber eigentlich nicht bei Cannabiskonsum auf, eher nach dem Konsum von Psilocybin, also z.b. nach dem Konsum von Pilzen ist ein Flashback denkbar.